Meine open-source Toolbox
Open-Source bringt Vielfalt auf den Computer. Ich bin der Meinung, dass Schülerinnen und Schüler das Recht haben freie und quelloffene Alternativen zu gängiger kommerzieller Software auszuprobieren und zu benutzen. Deshalb öffne ich hier meine Toolbox für alle, die nach bewährten Alternativen suchen.
Bevor ich euch Einblick in meine Toolbox gebe, möchte ich folgendes vorausschicken: Ich bin kein Open-Source Fundamentalist. Es gibt gute Gründe für bestimmte Aufgaben proprietäre Software zu benutzen. Es geht mir aber um Vielfalt, ich finde es darf nicht sein, dass wir in der Schule nur noch Progamme von ein bis zwei Herstellern benutzen und keine freien Alternativen anbieten. Bei anderen Themen ist das schliesslich auch selbstverständlich. Keine seriöse Lehrkraft würde das Thema Supermarkt am Beispiel eines einzigen Detailhändlers abhaken, bei Software ist man da aber bemerkenswert unkritisch.
Das läuft auf meinem Server
Humhub: Das soziale Netzwerk ist unser virtueller Treffpunkt. Dort hat es einen Kalender mit allen wichtigen Daten wie Prüfungen, Ausflüge, Abgabetermine etc. Das Klassennetzwerk – so wie wir es nennen – ermöglicht aber auch das Chatten unter den SuS oder mit mir, es enthält eine Linkliste mit allen Seiten, die wir regelmässig brauchen. Das Netzwerk dient uns auch für Abstimmungen und für die Koordination zwischen den Eltern und der Schule. Wie das im Alltag aussehen kann habe ich im Artikel: Soziales (Schul-)Netzwerk - ein Erfahrungsbericht beschrieben.
Moodle: Das schon etwas in die Jahre gekommene LMS ist zugegebenermaßen sehr komplex. Die Benutzerführung ist altmodisch und nicht immer logisch. Trotzdem bietet es eine riesige Community, die mit unzähligen Erweiterungen viele Anpassungen ermöglicht. Ich benutze dazu das Plugin «Fordson», dieses Theme fasst die wichtigsten Funktionen zusammen und macht Moodle intuitiver und benutzerfreundlicher. Im Herbst 2021 soll Moodle 4.0 erscheinen und die Hersteller versprechen eine moderne und logische Benutzerführung. Was ich aber an Moodle schätze ist, dass ich meinen SuS alle Informationen zu einem Thema in einem Kurs zusammenstellen kann, inkl. Onlineübungen, Merkblättern, Videos, Grafiken etc.
Das läuft auf meinem (Schul-)laptop
Da wir in der Schule ein geschlossenes System haben und nur der Microsoft Store funktioniert, sind wir in Sachen Open-Source etwas eingeschränkt. Zum Glück gibt es von vielen Open-Source Apps sogenannte Standalone- oder Portable-Versionen. Da sind alle nötigen Teile in einem Ordner und das Programm startet ohne es erst installieren zu müssen.
LibreOffice: Word benutze ich schon seit Jahren nicht mehr regelmässig und weil ich die Umstellung auf die neue Benutzeroberfläche irgendwie verpasst habe, kann ich mich nicht mehr damit anfreunden. Deshalb erstelle ich die meisten Dokumente mit LibreOffice. Auch für Tabellen benutze ich lieber Calc als Excel. Auf libreoffice.org gibt es Versionen für alle gängigen Betriebssysteme für Windows die sogannte Portable Version, die auch ohne Installation lauffähig ist.
Gimp: Als Autor eines Gimp-Buches läuft natürlich auch diese App auf meinem Laptop. Mit 25 Jahren ist diese App ein echter Klassiker. Sie kommt bei mir für alle Aufgaben der Bildbearbeitung zum Einsatz.
Inkscape: Für Zeichnungen verwende ich Inkscape. Die App braucht zwar etwas Einarbeitungszeit und die Schülerinnen und Schüler sind nicht auf Anhieb begeistert. Wer sich aber etwas durchbeisst und genug Geduld hat, kann grossartige Sachen damit machen. Alle unsere Figuren der Serie Famillie Kasus gestalteten wir mit Inkscape.
Kdenlive: Für alle Videobearbeitungsaufgaben benutze ich Kdenlive. Die App ist sehr robust und bietet ein grosses Spektrum an Möglichkeiten, ist aber trotzdem einfach zu bedienen. Die Schülerinnen und Schüler finden sich gut damit zurecht und für die begabteren gibt es allerhand Funktionen für erhöhte Ansprüche.
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